Bevor wir heute morgen unseren Camper zurückgebracht haben reverse phone lookup , wurden wir von diesem vorwitzigen Kerlchen verabschiedet. Er hat uns jeden Morgen und Abend einen Besuch abgestattet, wohl in der Hoffnung auf Futter. Äpfel hat er verschäht, aber spanische Nüsse war ganz nach seinem Gusto.
Ich hatte schon fast Angst, dass er auch noch den Camper besichtigen möchte
Nun haben wir unseren Camper nach 6333 km abgegeben. Und das OHNE neue Schäden. Das Rücklicht, welches auf dem letzten Platz noch in die Brüche ging, müssen wir nicht bezahlen, weil bei der Übernahme dort ein Schaden markiert wurde 🙂 Wir sind Glückskinder! Wir sind froh, hat alles ohne Zwischenfälle geklappt. Einzig ein Galah hat an unserer Frontscheibe sein Leben gelassen, aber keinen Schaden verursacht. RIP kleiner Galah.
Nun bleiben wir zwei Nächte im Hotel in Perth und müssen unser Gepäck irgendwie so verpacken, dass die Fluggesellschaft dieses problemlos mitnimmt. Zum Glück sind zwei Gepäckstücke pro Person erlaubt, sonst hätten wir wohl ein kleines Problem...
Nach Jurien Bay wollten wir auf dem Campingplatz von Yanchep übernachten. Nun ja, Yanchep ist nicht das kleine Dörfchen, das wir erwartet haben. UND der Campingplatz, welcher im Reiseführer angegeben ist, gibt es nicht mehr. Nur noch die Bezeichnung einer Strasse (Campers Street) erinnert daran. Jetzt stehen überall neu erbaute Häuser. Es war tatsächlich das erste Mal auf unserer ganzen Reise, dass wir nicht sicher waren, ob wir noch vor 5 Uhr einen Platz finden würden. Denn auch vom zweiten Campingplatz, der unser Navigerät gefunden hat, fehlte jede Spur. Überall nur neue Häuser. So brutal zurück in die Zivilisation gebracht zu werden, machte mir mehr Mühe, als erwartet. Schlussendlich fanden wir doch noch eine Platz, direkt mit Meeresblick, gut 20 km vom Yanchep National Park.
Der Yanchep Nationalpark ist eigentlich eher ein Erholungspark für die Einwohner von Perth und nicht so wild, wie die anderen Parks, die wir in West Australien besucht haben. Er ist auch nur knapp 50 km nördlich von Perth gelegen.
Grosse Wiesenflächen würden zum Picknicken einladen, wenn es nicht gleichzeitig die Toiletten von den Kängurus wären. Und ja, wir haben wieder keine gesehen, weil sie am schlafen waren.
Dafür konnten wir Koalas sehen. Im Park wurden 10 dieser süssen Tieren angesiedelt, obwohl sie in West Australien eigentlich nicht heimisch sind. Acht von ihnen konnten wir in den Baumkronen entdecken. Und einer davon war tatsächlich wach und hat sich bewegt und uns Fotografen von seiner besten Seite gezeigt.
Koala am putzenKoala von vornJa phone 8582562535 , ich bin begeistert von diesem Tier 🙂 Hätte noch viel mehr Fotos...
Ansonsten konnten wir jede Menge Vögel und Entenfamilien beobachten.
Wad sie wohl gerade erzählt?Sind die Kleinen nich süss?Keine Ahnung, wie dieser Vogel heisst, aber hat mir gefallenEin Vogel mit grossen Füssen
Nach dem wir den Weg um den See genossen haben und dabei vor allem die Flora bestaunt haben, mussten wir uns schweren Herzens von der Natur und dem Busch (in Australien ist alles Busch, was nicht Grossstadt ist) verabschieden.
Ein ausgehöhlter Baum
Statt mit Meeresrauschen schlafen wir jetzt mit Strassenrauschen 🙁
Heute besuchten wir den Pinnacles Desert im Nambung National Park. Bereits auf dem Weg zum Eingang hatten wir Tier-Glück und konnten zwei Emus beobachten und auch fotografieren. Judihui! Und das nur Sekunden, nachdem wir uns gefragt haben, ob wir heute wohl auch noch Tiere und nicht nur tote Steine sehen werden.
Emus
Wie die Pinnacles entstanden sind, ist immer noch nicht ganz klar. Eine Theorie besagt, dass es sich um abgebrannte und versteinerte Bäume handelt. Könnte unserer Ansicht gut sein, haben wir doch das Gefühl, teilweise Jahresringe gesehen zu haben. Auf jeden Fall war die Menge dieser Formationen wirklich beeindruckend!
Pinnacles
Leider, oder besser gesagt zum Glück, durften wir mit unserem Camper nicht durch den Park fahren. Aber es gibt ja auch die Möglichkeit zu laufen. Und die stellte sich schnell als die bessere Option heraus. So konnten wir kreuz und quer durch die Pinnacles spazieren und haben ausserdem Echse beobachten können. Diese Urtiere sind schon faszinierend.
Echse
Vor allem die die zweite Echse war durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Sie war auch wesentlich schwerer zu finden. Aber so lange sie nicht sicher war, dass wir sie entdeckt haben, hat sie sich nicht bewegt und erst dann sich langsam davon gemacht.
Am Anfang unserer Reise mussten wir jeweils gut und gerne 200 bis 300 km abspulen um überhaupt eine Übernachtungsmöglichkeit mit Strom zu finden. Dafür konnten wir unentliche Weiten rund um uns bestaunten. Keine Anzeichen von Menschen weit und breit.
Nun sind es nur noch etwas über 300 km bis Perth und die Landschaft und Umgebung hat sich massiv verändert. Alle paar Kilometer stehen Häuser und für Campingplätze müssten wir gerade mal 20 bis 30 Kilometer abspulen. Deshalb nehmen wir die letzte Woche in unserer fahrenden Einzimmerwohnung ziemlich gemütlich und gönnen uns auch ab und zu mal einen Ensuit-Stellplatz (eigene Dusche und WC neben dem Abstellplatz). Die Landschaft ist jetzt auch hügeliger und grüner zwischen den Weizenfeldern.
Das Chapman Valley haben wir heute tatsächlich nochmals befahren. Aber auch heute haben wir keine Rebberge gesehen, geschweige einen Weinbetrieb. Wäre wohl doch eine gute Idee gewesen, in Geraldton das Visitor Centre aufzusuchen. Tja, späte Einsicht.
Jetzt geniessen wir zwei Nächte in Port Denison und versuchen morgen Abend wieder mal auswärts essen zu gehen. Da dies hier an der Westküste nicht immer so einfach ist (Restaurants sind etweder ganz zu oder haben nur am Abend geschlossen - unsere Erfahrungen!), haben wir uns bereits im Internet schlau gemacht und werden dies auch morgen Nachmittag noch genau rekognoszieren!
Hoffentlich ist morgen auch das Wetter wieder besser. 19 Grad mit starkem Wind und dazu noch bewölkt ist irgendwie nicht so ganz das, was wir uns wünschen.
Von Kalbarri sind wir via Northampton nach Geralton gefahren. In Northampton ist irgenwie alles antik. Sogar der Zugwagen, der auf dem Campingplatz stand ist aus dem Jahr 1905.
Unser Camper neben dem Zugwagen aus 1905
Leider haben wir es irgendwie nicht geschaft, die Richtige Strasse durch das Chapman Valley zu fahren, so dass wir die nördlichsten Weingüter von Westaustralien (noch) nicht gesehen haben. Viekleicht versuchen wir es morgen von Geraldton aus nochmals. Scheint besser beschildert zu sein. Und was sind schon 20km hier im weiten Australien?
Kalbarri ist wieder mal so ein kleines Nest, das vor allem von gut situierten Perthern für einen Zweitwohnsitz genutzt wird. Als wir über den Berg, also eigentlich eher Hügel (der höchste Berg in Westaustralien ist gerade mal 1200 Meter), auf Kalbarri runterschauten, wussten wir wieso. Es ist einfach wunderschön. Die Uferpromenande geht am Fluss Murchinson entlang, der etwas weiter vorne ins Meer mündete. Bereits die Durchfahrt durch den nördlichen Teil des National Parkes war nicht ohne, sahen wir doch überall Blumen blühen.
Da einige Pfade für unseren Camper schlicht nicht befahrbar waren, buchten wir eine Tour, um die im Reiseführer beschriebenen Aussichten doch noch geniessen zu können. Eine Kanu-Tour war ebenfalls auf dem Programm. Die Schlucht vom Wasser aus zu bestaunen war wirklich speziell. Um zum Fluss zu gelangen, mussten noch recht über Felsen kraxeln, was aber nichts zum Aufstieg war, der über einen anderen Weg bzw. Felswände ging. War echt abenteuerlich!
Allerdings waren die Fliegen an diesem Tag so extrem nervig, dass wir kapitulierten und uns tatsächlich ein Fliegennetz über den Kopf stülpten. Anders wäre es kaum zum aushalten gewesen. Dumm ist nur, wenn sich eine unter das Netz in den Mund verirrt... ich habe es knapp überlebt!
Natural Window (noch ohne Fliegennetz)
Kalbarri NP
Der Aufstieg
Am letzten Tag im Kalbarri NP fuhren wir die Aussichtspunkte im Süden an. Diese waren für unser Camper kein Problem. Erstaunlicherweise hatte es am Morgen Nebel! Mit fast 20 Grad und über Stock und Stein laufen, fühlt sich das bald an, wie in einer Wäscherei. Zum Glück löste sich der Nebel auf, so dass wir die Wale auf dem Meer beobachten konnten. Wenn sie ihre Flossen aufs Wasser schlugen, hörten wir das sogar an der Küste. Plötzlich wurde Stefan ganz aufgeregt, weil er Krebse entdeckt hat. War wirklich imposant, diesen Tieren zuzuschauen. Als allerdings eines dieser Tiere auf den Sten krabbeln wollte, auf dem wir sassen, wurde ich doch recht unruhig. Die Beine erinnerten an eine Vogelspinne! OK, ich habe keine Ahnung, ob es in Australien Vogelspinnen gibt, aber sicherheitshalber habe ich doch ein paar Schritte retour gemacht 😉
Meer bei Nebel
Stefan's Lieblingstier
Auf der Weiterfahrt in Richtung Süden, machten wir noch einen Abstecher nach Port Gregory. Eigentlich nicht gross erwähnenswert, ausser dem schnuggligen Hafen, aber de Weg führt an der Pink Hutt Lagoon vorbei. Das Wasser in dieser Lagune ist je nach Lichteinfall mehr oder weniger pink. Dies weil gewisse Algen bei Blüte Karotin absondern, welches dann industriell gewonnen wird. So haben wir dann das Gefühl, unsere Joghurt seien wegen der enthaltenen Beeren so schön farbig, dabei ist es nur eine blühende Alge 🙂
Kein Fehler der Kamera, das Wasser ist wirklich pink
Stefan schauckelt (der Wind kommt von allen Seiten) unsere Einzimmerwohnung sicher mit knapp 85 km/h über die Strassen. Bei Windstille kann es sogar mal bis zu 93 km/h gehen. Da ist es naheliegend, dass wir auch mal überholt werden (je nach Verkehr), da die Höchstgeschwindigkeit bei 110 liegt.
Unendliche Weiten
Nur, je öfters wir überholt werden, desto höher gewinnt Stefan im Jassen 🙁 Aktuell steht es 131 zu 85.
Eigentlich wollten wir die Shark Bay rechts liegen lassen, haben uns dann doch umentschieden, haben wir doch noch über zwei Wochen Zeit bis Perth. Also gönnten wir uns zwei Tage und die haben sich richtig gelohnt. Obwohl - auf dem Weg nach Denham sahen wir erste Regentropfen auf unserer Windschutzscheibe! Und als wir am Morgen aufwachten hat es gestürmt und geregnet! Zum Glück haben wir zwei Nächte auf dem tollen Campingplatz (Meerblick aus unserem "Schlafzimmer") gebucht, so dass wir uns einfach mit einem Buch im Bett einkuscheln konnten.
Unser Stellplatz für zwei Nächte iin Denham
Unsere Gesellschaft - Ob es wohl was zu Fressen gibt?
Am Nachmittag haben wir Denham, inkl. Museum besichtigt. Museum deshalb, weil der Wind noch nicht abgegeben hat.
Die Shark Bay ist ein Welt-Naturreservat. Und obwohl viele einheimische Tiere hier wieder angesiedelt wurden, hatten wir nicht wirklich Glück mit deren Sichtung. Ausser den Stromatoliten haben wir "nur" Vögel gesehen. Und die Stromatoliten sind Steine, die von Eizeller gebaut werden, 0.4mm pro Jahr. Ist also nich schwierig, diese zu verpassen.
Stromatoliten
Beeindruckt hat uns vor allem die Shell Beach. Ein Strand, der bis zu vier Meter hoch aus kleinen, weissen Muscheln besteht. Einfach nur schön.
Shell Beach
Diese kleinen Muscheln werden über Jahre von der Natur zusammen gepresst. Mangelns Baumaterial wurden halt einfach Blöcke aus diesen zusammengepressten Muscheln geschnitten und damit Häuser gebaut. In Denham kann man diese Häuser immer noch entdecken.
Baumaterial
Blick auf Denham
Unterwegs haben wir am Strassenrand uns unbekannte, gelbe Früchte gesehen. Diese mussten wir natürlich inspizieren. Wir wissen immer noch nicht, was es ist. Aber vielleicht ja jemand von euch?
Was ist das?
Eines muss ich jetzt doch auch mal noch erwähnen: Stefan kocht super gut in unserer kleinen Küche (eine Elektroplatte und zwei Gasplatten. Zwei Pfannen nebeneinander geht aber nicht)! Und er kocht nicht nur CNVB! Danke vielmal!
In Carnarvon gibt es einen Steg, oder hier heissen sie Jetty, der 1 Mile lang ist. Er heisst, Überraschung, 1 Mile Jetty und ist über 100 Jahre alt. Das alles haben wir irgendwie nicht so ganz berücksichtigt, als wir uns auf den langen Weg machten, mit Flipflops! Habe ich erwähnt, dass das Holz noch original ist? Bis auf knapp 70 Meter, die irgendwann mal abgebrannt sind. Aber wir haben es mit unserem sehr untauglichen Schuhwerk geschafft und sind die 2 Milen gelaufen (hin und zurück). Der Wind hätte uns fast vom Steg gewinder, aber war ein tolles Erlebniss.